7. September 2017

Altes aus Absurdistan

Heidi Gassner: Kann denn Liebe Sünde
sein, Licorne, Murten, 1998
Zwanzig Jahre lebte die Künstlerin Heidi Gassner eine heimliche Liebesbeziehung zu einem katholischen Pater, der als Jesuit durch seine Öffentlichkeitsarbeit (u.a. «Wort zum Sonntag» im Schweizer Fernsehen) und Bücher auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt war. Das priesterliche Gelübde der Ehelosigkeit zwang beide zu einem Doppelleben, dessen Zwiespältigkeit und Lügengebilde zu einem schmerzlichen Eklat führten. Die zwei Kinder aus erster Ehe gaben Heidi Gassner den erforderlichen Durchhaltewillen, doch bedurfte auch deren Weg viel Kraft und Mut. Auch aus ihren künstlerischen Arbeiten gewann sie immer wieder die notwendige Energie, um trotz allem die so unterschiedlichen Anforderungen des Alltags zu meistern. Wie es beiden schliesslich gelang, ihr Leben in Einklang zu bringen mit den eigenen Wünschen und Vorstellungen von Gemeinsamkeit und Eheleben, zeichnet der Bericht der Autorin in einer Sprache auf, die jenseits aller Larmoyanz und von überraschendem Humor ist. (Klappentext

Und wieder einmal bin ich über das Gebaren der katholischen Kirche erstaunt. Was Heidi Gassner erlebt hat, verdeutlicht die sektiererisch anmutende, Menschen verachtende Grundhaltung einer Organisation, die im Namen des Herrn ihr Unwesen treibt. Gassners Buch ist vor knapp 20 Jahren erschienen und mir scheint, es habe sich in dieser Kirche hinsichtlich Zölibat und Patriarchat seither nichts Berauschendes getan.

Website von Heidi Gassner: www.gassner.ch

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